Vortrag: Älter werden im Beruf

Zusammenfassung zum Vortrag bei der Stadtsparkasse Brilon im November 2014

Klüger, reifer, weiter: Von der Chance des Älterwerdens im Beruf

Die meisten Menschen haben überwiegend negative Vorstellungen, die sie mit dem Alter und dem Älterwerden verbinden. Die Idee von Abbau und Zerfall im Alter wird verstärkt durch Medien und Werbung, die Jugendlichkeit idealisieren und das Bedürfnis nach Erhalt der Jugend mit ständig wachsenden Angeboten erfüllen.

In der Fachwelt gilt jedoch das Defizitmodell des Alterns, welches Altern generell als einen mit Einbußen und Verlust verbunden Prozess betrachtet, als längst überholt und wissenschaftlich nicht mehr haltbar. Die Mehrheit der älteren Menschen lebt relativ gesund und selbständig, ist gesellschaftlich aktiv und lern- und leistungsfähig. Konzepte des „Positiven Alterns“ gehen davon aus, das die Einstellung und Lebenshaltung einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität im Alter und die Lebensdauer haben, wie verschiedene internationale Studien belegen.

Eine Langzeitstudie der Universität Yale zeigte, dass diejenigen, die Altersvorurteile ablehnten und eine positive Selbsterwartung hatten, im Durchschnitt 7,5 Jahre länger lebten. Die positive innere Haltung hatte dabei einen größeren Einfluss auf die Lebensdauer, als Sport oder der Verzicht auf das Rauchen

Der Arbeitsmarkt der Zukunft orientiert sich an den Berufserfahrenen

2018 wird das Jahr mit dem höchsten Nettoverlust an Arbeitnehmern sein, die dann in die Rente gehen. Das Schweizer Zukunftsforschungsinstitut Prognos geht davon aus, dass im Jahr 2030 bis zu 5,5 Millionen Arbeitskräfte fehlen könnten. Im Jahr 2050 könnte die Zahl bei 10 Millionen liegen. Spätestens 2020 müssen sich Unternehmen ihrer älter werdenden Belegschaft stellen. Firmen sind gut beraten, schon heute Lösungen anzubieten und Vorurteile abzubauen.

Mit einer steigenden Lebenserwartung sind Menschen dazu bereit länger zu arbeiten. Unbedingte Voraussetzungen hierfür sind aber: gute Arbeitsbedingungen, die den physischen, psychischen und sozialen Bedürfnissen gerecht werden und eine wertschätzende Arbeitskultur, deren Mitglieder sich gegenseitig ihre Kompetenzen zusprechen und entstehende Konflikte austragen können. In diesem Zusammengang wird das Thema Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz eine zentrale Bedeutung bekommen.

Für Unternehmen wird es zunehmend wichtiger werden in Maßnahmen zu investieren, um die Leistungsbereitschaft und Motivation der Mitarbeitenden zu erhalten und eine Mitarbeiterbindung zu fördern. Personalkonzepte sollten die Interessen und Fähigkeiten von Mitarbeitenden unterschiedlichen Alters zu verbinden wissen und Synergien fördern. Es gilt, sowohl die sich verändernden Berufs- und Karriereziele junger Menschen zu berücksichtigen, als auch die Expertise älter werdender Mitarbeiter im Unternehmen zu halten und das eine mit dem anderen bestmöglich zu verknüpfen.

 

 

 

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